Historie & Herkunft
Der Šarplaninac stammt aus der südöstlichen Bergregion des ehemaligen Jugoslawiens, der Šar Planina, die auch der Namensgeber war. Dieses Gebirge liegt im heutigen Kosovo und grenzt an Mazedonien. Die Šar Planina wird von reichlich grasbewachsenen Bergen gebildet, deren höchste Erhebung der Titogipfel mit 2 747 m ist. Üppige Weiden ernähren große Viehherden, die auch heute noch den einzigen Wirtschaftszweig in diesem Gebiet darstellen. Die Šar Planina bietet einer großen Anzahl von Wölfen, Bären und Luchsen einen noch intakten Lebensraum. Die Hirten sind dadurch auf ihre Herdenschutzhunde angewiesen.
Der genaue Ursprung des Šarplaninac ist unklar. Man weiß nur, dass es seit Generationen - bei den Hirten aus dem Gebirge - einen Hund gibt, der als „Šarplaninac“ bezeichnet wird. Somit wird die genaue Abstammung des Šarplaninac für immer ein Rätsel bleiben. Bei einer nationalen Hundeausstellung in Ljubljana (Slowenien) im Jahre 1926, wurde der erste Šarplaninac ausgestellt. Leider wurde er nicht unter seinem richtigen Namen „Šarplaninac“ sondern als „Kraski Ovcar“ präsentiert. Wie bei vielen „Nutzhunderassen“ ist der Šarplaninac der Regionalschlag Mazedoniens, wie eben auch der Kraski Ovcar der Regionalschlag Sloweniens ist. Regionalschlag deshalb, weil im ehemaligen Jugoslawien die einzelnen Staaten noch nicht in diesem Sinne existierten. Heute sind beide Schläge eine eigenständig anerkannte Rasse der FCI.
Heute trennen sich - leider - die Wege der Šarplaninac Züchter aus seiner Heimat in zwei Gruppen: "Izvorni (ursprünglicher) Šarplaninac" & "Urbanski (städtischer) Šarplaninac". Sprich den Arbeitshund und den Liebhaberhund. Die Gebrauchshunde in der Šar Planina sind viel strengeren Selektionen und einer sehr minderwertigen Ernährung ausgesetzt, zu schwache oder für die Arbeit mit der Herde ungeeignete Hunde, werden getötet. Durch die verschiedenen Anforderungen, was sich besonders in der Ernährung der Tiere bemerkbar macht, stellen somit die „liebhaberhunde die Gebirgshunde, auf Ausstellungen, in den Schatten. Allerdings entsprechen beide Typen dem offiziellen Rassestandard und sollten nicht als zwei Typen betrachtet werden.
Die Hirten werden auch in ihre Linien, die absolut auf Robustheit selektiert sind, nur ungern bis überhaupt keinen „Liebhaberhund“ einkreuzen, da diese „verweichlichten“ Hunde den Arbeitsbedingungen, wie auch dem rauen Leben an der Herde, nicht gewachsen wären.